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Vorbericht


Frage: Herr Brenner, schon im Vorfeld der Aufnahme gab es eine aufsehenerregende Kontroverse, DWD verklagte die Familie eines Selbstmörders auf die Zahlung von GEMA-Gebühren..

Br: ...und das zu Recht. Der Kerl pfiff deutlich unseren Song "Propaganda", als er von der Brücke sprang.
Es standen Sanitäter, Fotographen und Reporter unten, von denen einer laut Zeugenaussagen sogar mitgesummt hat. Es handelt sich somit um eine öffentliche Aufführung und ist unbedingt zahlungspflichtig. Sicher zögerten wir zuerst, als wir hörten, die ganze Familie hätte Aids und müßte für den Prozeß ihre letzten Habseligkeiten verkaufen, aber schließlich geht es ums Prinzip. Um nicht als Unmenschen dazustehen, gaben wir ihnen den Rat, doch eine Niere zu verkaufen...

Frage: ..äh, ja... wie kam das Sample eines überfahrenen Hundes auf die neue CD? War es schwer, an dieses seltene Dokument zu kommen?

Br: Ja, Guderia mußte stundenlang durch Kleingartensiedlungen rasen, das Mikro an den Kotflügel geklebt. Dabei kamen wir auch zu den Aufnahmen "Erlösung des Rentners", "platte Katze", "das Ende des Inline-Skaters" und "auch Müllmänner sind sterblich". Wir werden eventuell dazu eine Symphonie namens "die Gefahren des Straßenverkehrs" komponieren.

Frage: Sie beabsichtigen, jede einzelne Spur des neuen Werks separat zu veröffentlichen, im zeitlichen Abstand von je zwei Wochen...

Br: Wir wollen wieder die Magie in die Musik zurückbringen. Außerdem eröffnen wir unseren Fans ungeahnte Möglichkeiten. Wer uns instrumental hören möchte, legt einfach die Vocals nicht ein, wer auf Baßsoli steht, legt nur die Brenner-Aufnahme ein, das ist doch kompromißlos und innovativ!
Alle 48 Spuren digital und einzeln zu erwerben, das ist Service!

Frage: Man bräuchte dazu dann aber auch sehr viele CD-Player, achtundvierzig, genau gesagt...

Br: Unsere Musik kann man in ihrer Komplexität eh nicht mit einer Anlage nachvollziehen, die man vor dem Aldi im Verpackungsmüll gefunden hat. Die eine Spur ist dann genau richtig abgestimmt auf die Leistungsfähigkeit des Geräts.

Frage: Ist damit nicht eine Verkaufssteigerung verbunden, die man als kommerzielles Denken auslegen könnte?

Br: Ein typisches Argument der Indie-Mafia. Als wir letztes Mal eine Special-Edition herausbrachten , die sich nur durch einen Bonustrack mit Repgens Schnarchen von der herkömmlichen unterschied, witterten alle nur Kommerz! Was niemand wußte, er hatte seine Nasenscheidewand operieren lassen, um das hinzubekommen! Nie zuvor hatte er geschnarcht! Da opfert man für die Fans sogar seine Gesundheit, und niemand dankt es einem.

Frage: Laut Pressemitteilung ist der Keyboarder ausgesteigen, Gründe wurden nicht genannt...

Br: Eine grausame Sache war das. Er stürzte beim Einkaufen auf einer Sahnelache aus und blieb ohnmächtig liegen. Katholische Fans, die vorbeikamen, dachten, er sei tot und nahmen sich mithilfe der Fleischereifachverkäuferin sofort Reliquien. Erst als man sein schlagendes Herz in den Händen hielt, fiel der Irrtum auf, doch dann war es zu spät. Ein weiteres Beispiel, wie gefährlich man als Superstar lebt.


Viel Nichts um Lärm