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Das aktuelle Interview


Frage: Herr Brenner, in letzter Zeit war bei ihnen in der Band einiges los, um nicht zu sagen, Feuer unterm Dach...
Antwort: Auch wenn ich selbst nicht vulgärsprachliche Anspielungen eines vierzehnjährigen Aphasikers benutze, verstehe ich, was du meinst. Unser Beitrag "Nekrophiles Volkslied" auf dem "Kuschelgoth IV"-Sampler hat weite Wellen geschlagen.
F.: Es geht darum um ein Liebesverhältnis zu einer Toten. Das paßt doch wohl kaum auf eine romantische Platte..
A.: Wieso? Ich stelle mir auch immer vor, daß die Groupies tot seien. Ein verblichener Partner hat betreffend der Toleranz, Geduld und Handhabung große Vorteile. Wenn man sowieso vergeblich nach Gesprächspartnern gleichen Niveaus sucht, ist es wohl die beste Lösung.
F.: Nun, vielleicht... kommen wir zur Maxi-Single "die Freuden der Inqusition"...
A.: Es ist eine weitverbreitete Gesellschaftskrankheit, Sachverhalte undifferenziert zu beurteilen. In unserer Zivilsation geht die Isolierung der Einzelperson so weit, daß die gemeinsame Verfolgung eines Ziels als negativ angesehen wird.
F.: Verfolgt wurden eher Andersdenkende, die...
A.: Jaja, Vorurteile und Halbwissen. Man nahm sich damals halt Zeit für seine Mitmenschen. Ist Folter keine Art der Zuwendung? Welcher Mensch des 20. Jahrhunderts kann beurteilen, ob ein anregendes, erfrischendes Verhör keine willkommende Abwechslung des monotonen Bauernalltags gewesen ist?
F.: ...und die Schmerzen? Die Pein und Angst?
A.: Dafür zahlt Guderia hundert Mark die Stunde, wenn er...
F.: ...schon gut, schon gut! Wechseln wir lieber das Thema. Es geht das Gerücht um, daß ihr ehemaliger Keyboarder am Leben sei...
A.: Es hätte uns mißtrauisch machen sollen, als er nach seiner Beerdigung bei uns anrief. Der aktuelle Stand ist, daß er täglich Drogen nimmt und sich für Mecklenburg-Vorpommern hält.
F.: Wäre nun keine Möglichkeit, ihn wieder in die Band zu nehmen?
A.: Nein, eigentlich nicht. Repgen ist high immer das Bundesland Brandenburg, es käme zu Grenzstreitigkeiten.
F.: Sicher ein gutes Argument. Kommen wir zu dem Soundtrack von "Yetizilla", den sie komponiert haben. Kritiker halten den Film für kein cineastisches Meisterwerk, um es vorsichtig zu sagen...
A.: Oberflächlicher Unsinn. Hast du ihn schon gesehen?
F.: Nein, aber...
A.: Zum Verständis :der Industriemulti "Heinzschenk Inc." erschafft einen gentechnisch veränderten 20-Meter-Yeti, der marodierend durch Wolfsburg zieht. Er leidet an seiner Einsamkeit und hat zudem chronische Blasenschwäche, was ihm natürlich Ärger mit den Stadtvätern einbringt, besonders der Stadtreinigung. Er verliebt sich in Sandra Bullock, bemerkt aber den Größenunterschied und daß wohl auch keine Vaseline helfen würde. Als ihm sogar verweigert wird, "Verstehen Sie Spaß?" zu moderieren, obwohl das sonst jeder darf, dreht er durch. Er scheint völlig außer Kontrolle, bis der ebenfalls manipulierte 21-Meter-Reinhold-Messner vorbeikommt und ihn tröstend in den Arm nimmt. Sie entdecken ihre schwule Liebe und ziehen in das Westfalen-Stadion. Als Yetizilla tödlich von Mario Baslers Freistoß getroffen wird, flüchtet Messner tränenblind und stürzt sich von einer Brücke in die Wuppertaler Kläranlage. Wenn das kein innovatives und kompromißloses Kino ist...
F.: Nun gut... Nun eine abschließende Frage. Ihr Sänger Broszat hat bei der Tour de France mitgemacht und ist prompt disqualifiziert worden..
A.: Hast du mal gesehen, wie nah die Zuschauer immer an der Strecke stehen und die Fahrer nerven?
Broszat hat deshalb am Lenker links und rechts ein Messer montiert, darunter zwei Körbe für die Hände...


Viel Lärm um Nichts