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Zwei öffentliche Zurschaustellungen


Dortmunder Westfahlenhalle | Stadthalle Beverungen


DWD-Konzertbericht: "Wieso eigentlich Flurbereinigung-Tour '97"- Dortmund Westfahlenhalle- 19.4.97

Als die Vorgruppe Type O Negative die Bühne betrat, hielten sich die Reaktionen in Grenzen - sie hatten von DWD weder Soundanlage, noch Licht zugestanden bekommen. Nur die allerersten Reihen hörten die verzeifelten Musiker aus Brooklyn, die in völliger Dunkelheit ihre Stücke notgedrungen unverstärkt a capella darbieten mußten.
Eine Klasseband hätte auch so die Masse mitgerissen, wie mir DWD-Bassist Brenner später bestätigte, doch Type O fehlte es dazu einfach an Substanz. Nach zehn Minuten war der Spuk vorbei, eine fünfstündige Umbaupause folgte.
Als die Lichter angingen, ging ein Raunen durch die Fünfzehntausend, denn DWD hatten ein Stück der ehemaligen innerdeutschen Grenze aufgebaut. Stacheldrahtzäune trennten die Bühne ab, Wachtürme, Hundestaffeln und (wie drei Stagediver später bemerkten) echte Personenminen vervollständigten das Bild. Da die Band gerade neue Stücke komponierte und somit beschäftigt war, wurden unter Vollplayback persönliche Gegenstände der Musiker hereingetragen. Den größten Applaus erhielt "Propaganda" unter Mitwirkung von Brenners Zahnbürste, dann folgten "Hallo" mit Broszats aufblasbarer Biberpuppe (die erst im Zugabenteil aufgeblasen wurde) und "Rein", währenddessen Repgens Fußballbildersammlung frenetisch gefeiert wurde.
Als knietief Salzwasser in die Halle floß und sich funkenstäubend riesige Elektroden ihrer Ladung entledigten, ging im Publikum entgültig die Post ab, niemand stand still.
Der Gaststars Marcel Reich-Ranicki intonierte die DWD-Komposition "Sieben sibirische Sambatänzer" und Derrick-Star Harry Klein holte schon mal den Wagen.
Es folgte ein bisher unveröffentliches Video von einem DWD-Bowlingabend auf Großleinwand, jeder Wurf von einer La Ola-Welle des Publikums begleitet, bevor eine Gedenkminute für den Ehemann der Tic Tac Toe-Sängerin gehalten wurde, der mahnend im Scheinwerferlicht hing.
Als Guderia an den tobenden Fans vorbei auf Toilette ging, rasteten auch die letzten Familienväter aus, Manie pur! Sämtliche Merchandising-Stände waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft, weder Heckenscheren, noch Katheder waren noch zu haben, die DWD- Topflappen wechselten zu Schwarzmartkpreisen die Besitzer.
Im Zugabenteil stand dann unerwartet die Band auf der Bühne- ein unglaublicher Augenblick. Gekonnt parodierten sie die Spielfehler ihrer Anfangstage, tadelte ihre Vorgruppe mit subtilem Witz ("Diese Drecksäue sind unser nicht würdig!"), sangen rückwärts (ein Wundercomputer namens Plus 4 rechnete um) und spielten ein unbekanntes, wohl neues Stück namens "Smoke on the water". Danach schnitt sich Repgen unter unvostellbarem Jubel live die Fußnägel, was auch das große Finale einleitete, in dem, nun wieder Playback, alle Stücke der Band gleichzeitig erschallten.
Nach einem letzten Stromschlag und minutemlangen Jubel verließ man die Halle mit der Gewißheit, etwas wirklich Besonderes erlebt zu haben.


Stadthalle Beverungen - Weihnachten 1996

Von diesem denkwürdigen Auftritt der Band (damals noch in kleiner Besetzung) sind nur wenige Dokumente erhalten. Augenzeugen berichten von einer Massenhysterie, bei der ein Feuer entfacht wurde, das nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Die folgenden drei Fotos sind der Band von bekannter Seite zugespielt worden.


Das Inferno erreicht seinen Höhepunkt.



Der Tag danach...



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